Über mich

Kurzbiographie im Klappentext der Bücher:

Elfi Conrad wuchs im Harz auf, studierte Musik und Deutsch in Hamburg und lebt jetzt in Karlsruhe. Mit Leib und Seele lehrte sie dort an Schulen und an der Pädagogischen Hochschule. Daneben vertiefte sie sich in die Fächer Kognitionswissenschaft und Semiotik, in denen sie promovierte. Sie veröffentlichte bisher Gedächtnis und Wissensrepräsentation (Olms-Verlag) und mehrere Romane unter ihrem Pseudonym Phil Mira.


Langversion der Biographie:

DIE ELBE (HAMBURG)

Sie geht die Strandtreppe hinunter zur Elbe, der Koffer scheppert bei jeder Stufe. Schaut den Containerschiffen nach und einem Segelboot. Zieht Schuhe und Strümpfe aus. Läuft im hellen Sand, dann im eisigen Wasser. Kleine Wellen schwappen über ihre Füße, für ein paar Minuten brechen Sonnenstrahlen durch hellgraue Wolkenschichten, malen einen schimmernden Streifen auf das Wasser. „Verwandle die Füße“, der Titel des Gedichtbandes in ihrem Kopf und wieder die Vorstellung, wie es wäre, hierherzuziehen, in diese Stadt, in der es solche Plätze gibt.
(aus dem Roman worttrunken)

Hamburg, diese traumhafte Stadt! Dort habe ich an der Universität und an der Musikhochschule studiert. Einige Jahre später zog ich nach Karlsruhe, wo ich mit meinem Mann immer noch lebe. Ich arbeitete als Lehrerin an Schulen und als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule. Als das Alter meiner Tochter es zuließ, promovierte ich in den Fächern Semiotik und Kognitionswissenschaft. Außerdem veröffentlichte ich im Olms-Verlag das Buch: Gedächtnis und Wissensrepräsentation. Das Angebot, ein weiteres Buch in diesem Verlag herauszubringen oder mich mittels eines Stipendiums zu habilitieren, nahm ich nicht an, denn ich hatte längst Blut geleckt. Ich hatte die Faszination und Freiheit des Erzählens entdeckt und mit dem Schreiben von Romanen angefangen.

Havanna (Kuba): Mit Hemingway an der Theke


Jetzt widme ich mich ganz dem Schreiben. Meine Texte sind Fiktion, das gilt vor allem für die Handlung, die Charaktere, die Häuser und Wohnungen, in denen die Protagonisten wohnen. Orte sind meist real, d.h. Städte und Dörfer, außerdem Gebäude (z.B. Kirchen) und Pflanzen.
Erfahrungen und das Erlebte dienen mehr oder weniger als Steinbruch. Ausgedachte Charaktere und grober Plot brechen sich Stücke heraus und schleifen sie mit Hilfe von Erfundenem und der Sprache zurecht. Sprache wird hier übergreifend und im semiotischen Sinn gebraucht. Der kreative Prozess, der im besten Fall ein Flow ist, betrifft nicht nur die verbale Sprache, sondern auch die Musik (z.B. Rhythmus und Klang), die Kunst (z.B. Kontrast, Hell-Dunkel), den Film (z.B. Raffung, Schnitt).  


Die Cover der Phil-Mira-Romane sind Ausschnitte eines Fotos , das ich von einem meiner Bilder gemacht habe. Es wurde mit Acrylfarben auf Leinwand gemalt.
Auf dem Cover von Schneeflocken wie Feuer wurde ein Foto aus meinem Besitz verwendet. Es ist ein Schnappschuss, den jemand von mir als Siebzehnjährige auf einer Party gemacht hat.
Der Roman ist teilweise autofiktional. Er handelt von der siebzehnjährigen Dora, die Anfang der 60er – wie von den Medien oktroyiert – die damaligen Sexikonen nachahmt, weil sie denkt, es gehöre zum „Frausein“ dazu.
Doras Vorbild ist BB, Brigitte Bardot. Wie diese Posen aussahen, kann man an zwei Fotos sehen, die mich in einem ähnlichen Alter zeigen:

Der Gürtel wird sehr eng geschnallt, die Brust, durch Schaumgummi-BHs vergrößert, herausgestreckt.

Und sonst?
Ich bin seit Jahrzehnten mit demselben Mann verheiratet, habe eine Tochter und eine Enkelin (14 Jahre alt), die ich oft besuche.

Mein Charakter ist ambivalent. Ich bin einerseits rational und diszipliniert, dann wieder sehr emotional und geradezu unvernünftig. Mein Mut ist oft von Vorteil, manchmal aber gefährlicher Leichtsinn.

LAGO DI GARDA (ITALIEN)

Dann die Entrücktheit. Das entschiedene Abrücken vom üblichen menschlichen Standpunkt, jenem Punkt, der Menschen und ihren Dingen so nah ist. Und an diesem weit entfernten Ort jetzt ein beinahe regloses Stehen in der Luft, begleitet von einem ganz leisen Rütteln wie bei einem Greifvogel, kurz bevor er im Sturzflug auf seine Beute herabschießt. Nur, wenn sie zur Seite schaute oder nach oben, sah sie, dass sie sich langsam vorwärtsbewegte, im Auge die Beute: weit unten dunkelgrüne Tupfer und rechts davon rötliche Quadrate und Rechtecke vor Moosgrün; ein Bild, das man als Passagier eines Flugzeugs kennt vom Starten und Landen. Und doch war es ein vollkommen anderes, wenn man ohne die Hilfe einer Maschine, ohne ummantelt zu sein von Metall, lediglich angetan mit Jeans und T-Shirt, still darüberschwebte. Festgemacht an einem großen aufgebauschten Flügel.
(aus dem Roman: Kontrast)

Ich lese gern anspruchsvolle Literatur: Romane, Kurzgeschichten, Lyrik. Außerdem habe ich ein Faible für gute Filme und klassische oder Rock-Konzerte.
„Anspruchsvoll“, „gut“ …, das klingt banal. Aber ich finde keinen adäquaten Begriff aufgrund meiner Offenheit gegenüber der Zeit ihres Erscheinens und ihren Formen. In der Literatur, der Malerei, der Musik, im Film müssen die Zeichen und Codes der Sprache den Inhalt in Kunst verwandeln. Das Wort Sprache wird hier wieder semiotisch verstanden. Wie in meinen eigenen Texten wird ihr auch bei der Rezeption Priorität eingeräumt.

Das ist Pepito. Ich liebe Katzen. Wegen ihres flauschigen Fells und ihres Schmusebedürfnisses. Und wegen ihres Freiheitsdrangs und ihrer Fähigkeit zur Entspanntheit, andererseits zu dieser enormen Fokussierung eines anvisierten Objekts ihrer Begierde.